Über Grenzen
Gemeinsam mit der erfahrenen Katastrophenhelferin der Caritas Österreich, Daniela Pamminger, reiste Klaus Schwertner im Herbst nach Lesbos und dann weiter auf das griechische Festland, um Hilfsprojekte zu besuchen und sich ein Bild von der Lage vor Ort zu machen. „Wir wissen: Unsere Hilfe kommt an und sie hilft Menschen ganz konkret. Doch wir wissen auch: Die humanitäre Situation ist für viele Menschen nach wie vor äußerstbesorgniserregend“, berichtet Daniela Pamminger.
So hilft die Caritas
Mehrere tausend Menschen leben nach wie vor in einem völlig unzureichenden Camp auf Lesbos – davon fast 40 Prozent Kinder. Mehrere Monate nach dem Brand des alten Lagers ist die Lage nach wie vor katastrophal: Die medizinische Versorgung ist unzureichend, die sanitären Gegebenheiten weiterhin unwürdig, die Unterbringung in Sommerzelten bietet keinerlei Sicherheit und Privatsphäre. Die gute Nachricht: Es ist uns gelungen, unsere Hilfe gemeinsam mit unseren Partnern auszweiten. In Griechenland oder etwa auch in Bosnien. Tausende Mahlzeiten und Hygienepakete wurden verteilt, Wasserversorgungen und Infrastukturverbesserungen, Krankentransporte und psychiatrische Interventionen konnten sichergestellt werden.
Mit dem Krieg und dem Virus leben
Währenddessen dauert die kriegerische Auseinandersetzung in der Ukraine noch immer an und die Folgen für die Bevölkerung sind dramatisch. Der Ausbruch der Pandemie hat die Situation für die Menschen in den vom Konflikt betroffenen Gebieten weiter verschlimmert, insbesondere für ältere Menschen und einkommensschwache Familien. Die Caritas leistet hier lebensrettende Nothilfe und unterstützt den Aufbau von längerfristigen und nachhaltigen Perspektiven. Über Winterhilfeprogramme konnten etwa 550 schutzbedürftige Haushalte im Konfliktgebiet mit Heizmaterialien für den Winter versorgt werden. Im Rahmen von Covid-19 Hilfsaktionen wurden über 600 Familien mit Lebensmittelpaketen, Hygieneartikeln, psychologischer Unterstützung und Informationen zu Schutzmaßnahmen versorgt, sowie für weitere 900 schutzbedürftige Haushalte Hygieneartikel bereitgestellt.
Mit den Folgen umgehen lernen
Im Rahmen des psychosozialen Unterstützungsprogrammes an 17 Schulen in den vom Konflikt betroffenen Gebieten konnten auch im Vorjahr wieder mehr als 2.500 Kinder in sogenannten Child Friendly Spaces betreut werden. Von Sozialarbeiter*innen und Psycholog*innen betreut, lernen Kinder spielerisch mit ihren Emotionen umzugehen und mit Folgen des Konflikts wie Stress oder Ängsten besser zurecht zu kommen. Darüber hinaus wird mit dem Schulpersonal gearbeitet, um besser auf die Bedürfnisse der Kinder eingehen zu können. Landesweit hat die Caritas in Kinderzentren rund 1.644 Kinder und Jugendliche unterstützt.