Einzug ins Pflegewohnhaus

Nadja Rajecova ist diplomierte Krankenpflegerin im Caritas Haus St. Teresa. Wie viele andere zeigte auch sie einen hohen persönlichen Einsatz – gerade auch während der Corona-Krise. „Damit ich nicht pendeln musste, bin ich zu Beginn der Krise mit einem vollen Koffer ins Pflegewohnhaus eingezogen“, erzählt sie. Wäre sie zu ihrer Familie nach Hause in die Slowakei gefahren, hätte sie für zwei Wochen in Quarantäne gehen müssen. „Für meine Familie war es nicht leicht. Aber sie ist auch stolz auf mich. Das ist schließlich meine Arbeit.

Zahlen und Fakten

1,3 Millionen Stunden

leistete die Caritas in der Pflege Zuhause.

8.544 Menschen

wurden in Wien und Niederösterreich

Zuhause betreut.

1.188 Plätze

für ältere und pflegebedürftige Menschen

in den 12 Pflegewohnhäusern.

535 Personen

haben die Psychsoziale

Angehörigenberatung genutzt.

2.229 Menschen

wurden in Wien und NÖ zuhause von drei Palliativteams

und 13 Hospizteams mit Freiwilligen betreut.

13.094 unbezahlte Stunden

wurden von Freiwilligen geleistet, um Menschen

auf ihrem letzten Lebensweg zu begleiten.

150 Kinder und Jugendliche

wurden vom Mobilen Kinderhospiz MOMO betreut.

Es sind Mitarbeiter*innen wie Nadja Rajecova – in der stationären, aber auch in der mobilen Pflege – die ihre Arbeit gerade in dieser Ausnahmesituation mit beispiellosen Professionalität leisten und die maßgeblich dafür verantwortlich waren und sind, wie wir durch diese Zeit kommen. In der 24-Stunden-Betreuung waren es vielfach Mitarbeiter*nnen mit Migrationshintergrund bzw. aus dem Ausland. Für sie war die Situation herausfordernd, da viele von ihnen länger in ihren Gastfamilien verblieben als geplant. Damit sahen sie ihre eigenen Kinder lange nicht. Umgekehrt war die Situation auch für die Angehörigen belastend.

„Wir hatten vorher schon sehr genaue Hygienebestimmungen zu beachten. In unserem Haus akzeptierten alle die Situation. Das Verständnis ist groß.“

Schutz vor dem Virus

Der Schutz unserer Bewohner*innen, Kund*nnen und unserer Mitarbeiter*nnen steht in unseren Pflegewohnhäusern und in der Pflege Zuhause an erster Stelle. Deshalb hat der Krisenstab der Caritas rasch reagiert. In Rücksprache mit den zuständigen Behörden wurde eine Reihe an Maßnahmen getroffen – etwa, wenn es um Schutzausrüstung für alle MitarbeiterInnen ging, um Gesundheitschecks an den Eingängen der Häuser, um eigens entwickelte Testmodelle oder um notwendig gewordene BesucherInnenbeschränkungen und Quarantäne-Bereiche in den Einrichtungen. In enger Abstimmung mit den zuständigen Behörden wurde auch im Fall auftretender Infektionen reagiert. Wiewohl es in drei Häusern zu Clusterbildungen kam, konnte ein mit Forschungseinrichtungen und Simulationsexperten eigens entwickeltes PCR-Screening-Modell eine zusätzliche Verbreitung des Virus verhindern.

Die Pflege ist pflegebedürftig

Wie unter einem Brennglas hat die Corona-Krise die Stärken und Schwächen des bestehenden Pflegesystems offengelegt und deutlich gemacht: Die Pflege selbst ist in einigen Bereichen pflegebedürftig geworden. Fragen nach ausreichender Schutzausrüstung und Hygienemaßnahmen – wie sie gerade zu Beginn der Corona-Krise beschäftigten – sind wichtig, doch sie dürfen nicht davon abhalten, die Pflege auch für die Zeit nach Corona zukunftstauglich auszugestalten – etwa, wenn es um eine bessere Entlastung der Angehörigen und um eine stärkere Unterstützung der Betroffenen selbst geht, aber auch dann, wenn es jetzt gilt, den Pflegeberuf nachhaltig zu stärken. Die Krise machte deutlich: Die Pflege ist systemrelevant. Die Mitarbeiter*innen haben uns durch diese Krise getragen und benötigen mehr als Applaus. Wir schulden ihnen nicht nur Dank und Anerkennung, sondern auch die längst versprochenen Reformen zur Attraktivierung des Arbeitsumfeldes. Hier ist die Politik gefragt.

„Wir müssen das Virus isolieren, nicht aber die Menschen.“

Kontakt mit Angehörigen

Schon vor der Corona-Krise war Einsamkeit eine Zivilisationskrankheit in westlichen Gesellschaften. Durch die Corona-Krise wird das Problem weiter verschärft. Einsamkeit ist zwar oftmals keine Frage des Alters, aber vor allem ältere Menschen haben Angst, isoliert zu sein. In den Pflegewohnhäusern wurden die Bewohner*innen dabei unterstützt, regelmäßig über Videotelefonie mit ihrer Familie in Kontakt zu bleiben. Die Angehörigenberatung stellte ihre Angebote um und lud Angehörige von Menschen mit Demenz zum digitalem Austausch ein – moderiert und unterstützt durch fachlich versierte Expert*innen der Caritas. Auch das Plaudernetz, das zu Beginn der Pandemie ins Leben gerufen wurde, ist eine Initiative gegen Einsamkeit und Isolation.

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