Was gemeinsam
Wir rücken zusammen
Die Corona-Pandemie überschattet unser Leben nun schon viele Monate. Wir alle spüren die Auswirkungen am eigenen Leib. Abstand halten, Maske tragen, Homeoffice und Homeschooling fordern uns in unserem Alltag. Viele trifft es aber noch härter. Viele konnten sich nicht vorstellen, jemals die Hilfe der Caritas in Anspruch zu nehmen. Doch: Österreich rückt zusammen. Neben viel Leid und Verzweiflung hat die Gesundheitskrise auch gezeigt, dass die Menschen zusammenhalten, füreinander da sind. Und, dass es auch große und kleine Hilfen gibt, die wieder Mut und Hoffnung geben.
Wir sagen Danke! Unsere Arbeit wäre nicht möglich ohne das Engagement von Mitarbeiter*nnen, Freiwilligen, Spender*innen, Unternehmen, ohne die Hilfe der öffentlichen Hand – von vielen Menschen, die hier zusammenspielen. 2020 engagierten sich neben 5.407 MitarbeiterInnen 15.318 Freiwillige an unzähligen Einsatzorten: In den pfarrlichen Le+O-Lebensmittelausgabestellen, bei den Suppenbussen, den Lerncafés, in der Trauerbegleitung bis hin zur Hospizarbeit.
Lebensrettende Arbeit
Unzählige Menschen unterstützen jedes Jahr die Obdachlosenhilfe der Caritas mit Geld- und Sachspenden. Diese Hilfe ist wichtiger denn je, denn die Pandemie bedeutet für obdachlose Menschen einen enormen Stresstest. In der Gruft wurden im Vorjahr 14.026 Nächtigungen verzeichnet und 46.154 Mahlzeiten ausgegeben. Im Winter nahmen insgesamt 87 Freiwillige 5.156 Anrufe beim Caritas Kältetelefon entgegen oder unterstützten beim Dolmetschen. Zum Glück waren auch viele Menschen während der Lockdowns sehr aufmerksam. So konnten die Streetwork-Teams obdachlose Menschen aufsuchen und Hilfe anbieten.
Leuchtende Augen unterm Christbaum
Die Christkindlbriefaktion hat auch heuer unzähligen Menschen in unseren Einrichtungen ein Lächeln ins Gesicht gezaubert. 7.102 Herzenswünsche von Kindern, Frauen und Männern jeden Alters wurden zu Weihnachten erfüllt – so viele wie noch nie. 15 Freiwillige haben in der Christkindlwerkstatt mitgeholfen. Danke an alle, die dem Christkind unter die Arme gegriffen haben. So wurde Weihnachten ein Fest für alle!
Stilles Gedenken
Nach vielen Monaten Pandemie gibt es auch zahlreiche Familien, die um ihre Liebsten trauern, Abschied nehmen mussten. Bis zum 19. Dezember waren 5.127 Menschen in Österreich an den Folgen des Virus verstorben. Zahlreiche Menschen aus der Zivilgesellschaft hatten deshalb im Rahmen der Initiative füreinand‘ 5.127 Kerzen am Stephansplatz entzündet – für jede und jeden Verstorbenen eine Kerze.
Zusammenhalt
in der Krise
Seit 2006 hat die große Hilfsaktion der Kronen Zeitung und der Caritas „Ein Funken Wärme“ das Ziel, Menschen in Not ein warmes Zuhause zu ermöglichen. Dank zahlreicher LeserInnen und engagierten Unternehmen konnten über 2.300 Familien mit Heizkostenzuschüssen unterstützt werden. Mit zunehmender Dauer der Pandemie sind nicht nur die gesundheitlichen sondern auch die wirtschaftlichen und sozialen Folgen enorm. Deshalb riefen Caritas und Krone mit der „Corona Nothilfe“ nochmals gemeinsam um Spenden auf. Mit mehr als 6,5 Million Euro konnte so vielen Menschen geholfen in ganz Österreich geholfen werden!
Konkrete Hilfe
Mit der Unterstützung von Unternehmen, Supermarktketten, Vereinen, Pfarren, Schulklassen und Privatpersonen konnten wir im Vorjahr über 1.000 Paletten Sachspenden entgegennehmen. Neben Lebensmitteln wurden auch Kleidung, Wolldecken, Möbel, Bettwäsche, Hygieneartikel, Handtücher und vieles mehr gespendet. Etwa Tierfutter und haltbare Lebensmittel für die vier- und zweibeinigen Bewohner unseres Haus St. Josef.
füreinand' da sein
Über 14.000 Menschen sind mittlerweile bei füreinand', der größten Community für Mitmenschlichkeit, dabei und es werden jeden Tag mehr. Gemeinsam haben sie Unglaubliches geleistet: sie haben viele Pakete mit Lebensmitteln und Schulsachen geschnürt; tausende Tampons, Binden und Hygieneartikel für wohnungslose Frauen vorbeigebracht und geschickt oder Blumenbilder für Bewohner*innen in Pflegewohnhäusern gezeichnet, die lange keinen Besuch empfangen konnten.
Mahlzeit!
Mehr als 3.600 WienerInnen sind unserem Aufruf gefolgt und haben uns ihre Gastro-Gutscheine geschickt oder vorbeigebracht. Damit haben sie Menschen eine Freude bereitet, für die ein Essen im Lokal nicht selbstverständlich ist. Die Gutscheine wurden zum einen direkt verteilt – etwa an Cordula und Michael – aufgrund der großen Zahl an Spenden konnten wir in einigen Häusern auch ganze Essenslieferungen organisieren. Eine große Hilfe, weil zahlreiche freiwillige Kochgruppen ausgefallen sind.
Einsatz am Telefon
Über 53.600 Anrufe sind innerhalb eines Jahres bei der Corona Nothilfe-Hotline eingegangen. Viele AnruferInnen mussten zum ersten Mal um Hilfe bitten. Eine Dame rief an, weil sie ihr kleines Café nicht mehr erhalten konnte. Sie hatte plötzlich kein Geld mehr für sich und ihre Tochter. „Man hat gemerkt, wie unangenehm es ihr war, um Hilfe zu bitten,“ erzählt Petra. Sie ist eine von 80 Freiwilligen, die Telefongespräche mit armutsbetroffenen Menschen führen, um sie an Hilfsangebote zu vermitteln.