Eine Hand hilft der anderen

Durch die Corona-Krise verloren viele Menschen plötzlich ihre Arbeit. Sarah hat in der Gastronomie gearbeitet und wurde im ersten Lockdown beurlaubt. „Daheimsitzen und untätig sein taugt mir gar nicht. Deshalb habe ich mich sofort gemeldet, als ich gehört habe, dass Freiwillige gesucht werden. Der Canisibus ist für mich der perfekte Arbeitsort, weil ich mein Know-How als Köchin einbringen kann. Ich finde es super, dass ich Menschen helfen kann, aber auch ich habe etwas davon“, erzählt die 32-Jährige.

„Die Freiwilligenarbeit hilft mir und gleichzeitig helfe ich anderen.“

Drei Jahrzehnte Freiwilligeneinsatz

Seit 30 Jahren ist der Canisibus nun auf Wiens Straßen unterwegs und verteilt täglich Suppe und Brot an armutsbetroffene und obdachlose Menschen. 30 Jahre, die ohne die Hilfe von Freiwilligen nicht möglich gewesen wären. Diese Verlässlichkeit – sieben Tage die Wohe, 365 Tage im Jahr – schafft Vertrauen und ist für viele Menschen der erste Schritt, neben der Suppe auch weitere Hilfe annehmen zu können. Auch in der Pandemie war der Canisibus non-stop im Einsatz und verzeichnete einen starken Anstieg: von Jänner bis Ende November wurden knapp 83.500 Teller heiße Suppe auf Wiens Straßen und in Notquartieren verteilt – knapp 11.500 Portionen mehr als im Vorjahr.

Welle der Hilfsbereitschaft

Die Corona-Krise hat uns als Gesellschaft vor große Herausforderungen gestellt. Sie betrifft jede und jeden Einzelnen von uns, sie löste aber auch eine enorme Solidarität aus. Alleine in Wien hatten sich in den ersten Wochen nach Ausbruch der Krise mehr als 4.000 Menschen gemeldet, die bereit waren, rasch und unbürokratisch dort zu helfen, wo akute Notlagen herrschen. Insgesamt wuchs der Freiwilligen-Pool in Wien von 3.363 auf 7.500 Freiwillige an, und hat sich insgesamt mehr als verdoppelt.

Diese helfenden Hände wurden dringend gebraucht: Sie kochten Suppe für den Canisibus, transportierten Lebensmittel oder Essenspakete, bauten Möbel in Notquartieren zusammen oder nahmen Anrufe bei der Corona-Nothilfe-Hotline und beim neu eingerichteten Plaudernetz – der Telefonnummer gegen Einsamkeit und Isolation entgegen.

„Die Corona-Krise hat uns vor große Herausforderungen gestellt. Sie löste aber auch eine enorme Solidarität aus.“

Zusammen ist man weniger allein

Einsamkeit nimmt zu. Sie ist keine Frage des Alters. Und Einsamkeit macht krank. Durch die Corona-Krise wurde das Problem noch einmal deutlich verschärft. Aus diesem Grund rief die Caritas im April des vergangenen Jahres – noch während des ersten Lockdowns – das Plaudernetz ins Leben. Die Idee: Menschen, die niemanden zum Reden haben, können mit Freiwilligen telefonieren, die gerne zuhören. Die Nummer verzeichnete seit dem Start im April mehr als 7.000 Anrufe. Dabei ist Plaudernetz keine Krisen- oder Expert*innenhotline, sondern ein Plauderangebot für die kleinen und großen alltäglichen Gespräche, die den Menschen oft fehlen. Einsame Menschen wieder in die Mitte zu holen, ist keine Aufgabe, die wir Sozialen Medien überlassen können. Hier sind wir als Gesellschaft gefordert.

Für die Caritas Freiwilligenarbeit bedeutete die Corona Krise zuerst das geordnete Herunterfahren vieler Formen von Freiwilligenarbeit. Aufgrund der gesetzlichen Einschränkungen wurden soziale Kontakte auf das absolut Notwendigste reduziert. Viele Freiwillige gehören selbst der Risikogruppe an, einige Einrichtungen mussten kurzzeitig geschlossen werden, Besuchsdienste wurden eingestellt.

Gleichzeitig wurde mit der Unterstützung von Freiwilligen unter Einhaltung von strengen Hygiene-Maßnahmen neue Initiativen für armutsgefährdete und obdachlose Menschen gestartet. Mit Not-Essensausgaben, Lebensmittellieferungen, Verteilung von Lebensmittelgutscheinen uvm wurde dem steigenden Bedarf nach Unterstützung begegnet.

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