Wie Rucksack Peter sesshaft wurde

„Gleich sind wir bei meiner roten Villa", scherzt Rucksack-Peter am Weg zur Donauinsel. Gemeint ist die Brigittenauer Brücke. Tag für Tag waren die roten Metallstreben das Erste, was er nach dem Aufwachen gesehen hat. Die Donauinsel war sein Zuhause. „Früher hatte ich in meinem Rucksack immer Zimmer, Kuchl, Kabinett dabei“, erklärt er seinen Spitznamen. Viele Jahre lang war der Wiener obdachlos, schlief sogar im Winter draußen.

Zahlen und Fakten

1.898 Beherbergungsplätze

und Notunterkünfte

für wohnungslose Menschen.

814 Wohnplätze

in fünf Häusern für Menschen

auf der Flucht.

26.403 Beratungen

in den Sozialberatungsstellen.

360 Kinder

im Schuljahr 2018/19

in den Lerncafés betreut.

467 Arbeitsplätze

für langzeitarbeitslose

Frauen und Männer in drei

sozialökonomischen Betrieben.

159.870 warme Mahlzeiten

in den Betreuungszentren

Gruft und Zweite Gruft.

6.169 Anrufe

beim Kältetelefon

verzeichnet.

Letztlich waren es große gesundheitliche Probleme, die Peter veranlassten, Hilfe anzunehmen. Viele Menschen, die obdachlos sind, kämpfen mit psychischen Erkrankungen. Oft leben sie allein und abgeschieden. Manchmal dauert es Jahre, bis sie Hilfe annehmen können. Heute wohnt Peter in einer kleinen Neubauwohnung in Floridsdorf. Möglich war das nur durch die andauernde Beziehungsarbeit der SozialarbeiterInnen. Dass Peter eine eigene Wohnung bekommen hat, war auch für sie ein großer Moment. 

„Einige Menschen brauchen Jahre, um Hilfe annehmen zu können. Sozialarbeit braucht einen langen Atem.“

Wenn der Winter schon im Sommer beginnt

Das Haus St. Josef, in dem obdachlose Menschen auch gemeinsam mit ihren Tieren ein Dach über dem Kopf finden, das Vinzenzhaus, für alkoholkranke Menschen, das a_way, die einzige Jugendnotschlafstelle Wiens, der Kältebus, die Suppenbusse, die Notquartiere – all diese Orte eint ein Ziel: Menschen, die auf der Straße stehen, zu helfen. Sie vor Kälte zu bewahren. Mägen zu füllen und medizinische Grundversorgung sicherzustellen. Jedes Jahr bereitet sich die Caritas schon im Sommer intensiv auf den Winter vor. Die Winternothilfe bedeutet: Mehr Quartiere, mehr Betten, mehr Streetwork und mehr Hilfe durch das Kältetelefon. 

Hilfe zur Selbsthilfe

Im Mai eröffneten wir auch unser drittes Mutter-Kind-Haus in Wien. Im „Haus Frida“ finden 23 Frauen und 36 Kinder ein sicheres Zuhause und professionelle Unterstützung für einen Neustart. Denn: Armut ist selbst in Österreich vielfach weiblich. Neben der Arbeit mit wohnungslosen Menschen geben wir auch geflüchteten Menschen ein Dach über dem Kopf und begleiten sie in den unterschiedlichsten Projekten und Beratungsangeboten bei ihrem Ankommen in unserer Gesellschaft. Etwa mit Deutschkursen in unserem Caritas Bildungszentrum oder mit Nachhilfe in unseren Lerncafés.

Die Sozialberatungsstellen leisten einen wesentlichen Beitrag zur Unterstützung von armutsbetroffenen Kindern und deren Familien in Wien und Niederösterreich. Hier gilt der Ansatz, die Menschen dazu zu ermutigen, ihr Leben nach ihren eigenen Möglichkeiten selbst in die Hand zu nehmen. In den Caritas-Beratungsstellen wird so wenig bürokratisch wie nötig und so effizient wie möglich geholfen. Oft können kurzfristige Einkommensausfälle überbrückt oder drohende Delogierungen abgewendet werden. Im Vorjahr konnten insgesamt 1.053.201 Euro an Überbrückungshilfe ausbezahlt werden.

Projekte, die Perspektiven schaffen

Neben der Arbeit mit wohnungslosen oder geflüchteten Menschen ist die Caritas in Wien seit 29 Jahren gemeinsam mit dem AMS auch mit Angeboten am erweiterten Arbeitsmarkt aktiv. Mit dem Restaurant INIGO, dem Projekt „ArbeitsRaum“ oder den als sozialökonomischen Betriebe geführten Spar-Märkten in Favoriten und in Ebenfurth sollen Menschen schrittweise an den ersten Arbeitsmarkt herangeführt werden. Es sind Projekte, die helfen, Perspektiven zu schaffen. Im Jahr 2019 wurden 900 langzeitarbeitslose Personen in verschiedensten Projekten beschäftigt und begleitet. Darüber hinaus wurden 500 Personen in unserem Projekt step2job beraten. 1.900 Beratungen wurden im Rahmen der Betrieblichen Sozialberatung in Unternehmen, 1.570 Beratungen in unserer ArbeitsMarktBeratung durchgeführt.

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