"Ich wollte einfach nur noch weg"

Als Veronika die Entscheidung getroffen hat, dass sie nicht mehr Zuhause leben kann, war der Druck für die alleinerziehende Mutter groß. Zu den finanziellen Nöten kamen psychische Probleme. Ständig musste sie sich fragen: Wie schaffe ich das mit dem Geld? Seit Februar 2018 lebt sie mit ihrem kleinen Sohn im Mutter-Kind-Haus Luise. Hier hat sie nicht nur ein Dach über dem Kopf, sondern auch Unterstützung bei ihrem Neuanfang gefunden. 

Zahlen und Fakten

1.651 Beherbergungsplätze

und Notunterkünfte für wohnungslose Menschen.

8.729 medizinische Behandlungen

im Louisebus.

470 Jugendliche

nächtigten in der Jugendnotschlafstelle a_way

und der WG In_go.

16.068 Beratungsgespräche

im P7 – Wiener Service für Wohnungslose.

21.335 Kontakte

in der Sozial- und Rückkehrberatung.

221.755 warme Mahlzeiten

in den Betreuungszentren Gruft und Zweite Gruft.

90.821 Teller Suppe

wurden beim Canisibus ausgegeben.

„Zwei Mal habe ich es erlebt, dass mein Sohn sagte, ‚Mama, ich möchte eine Semmel‘ und ich hatte das Geld nicht. Weil die 20 Cent genau fehlten, um Windeln zu kaufen.“ Veronika wusste anfangs nicht, an wen sie sich wenden kann. „Für mich war es auch ein unangenehmes Thema, wo suche ich mir Hilfe.“ Dann hat sie den Schritt gewagt. „Ich habe offen gesagt: Ich brauche jetzt Unterstützung. Ich kann nicht mehr warten, es ist eine brenzlige Situation. Es ist wichtig, dass man das so sagen kann und dass man auch den Mut hat.“ 

 

„Ich wollte Hilfe, aber ich konnte sie nicht annehmen, weil ich mich geschämt habe.“

Mut fassen

„Man soll sich nicht schämen. Die starken Menschen sind die Menschen, die aufstehen und sagen: Jetzt möchte ich etwas ändern“, sagt Veronika heute. Seit sie im Haus Luise lebt, weiß sie: Es geht vielen Frauen ähnlich wie ihr. Mehr als 500.000 Frauen leben an oder unter der Armutsgrenze. Veronika hofft, bald wieder ganz auf eigenen Beinen stehen zu können. Eine eigene Wohnung. Und all die anderen Dinge, die für die meisten ganz normal, aber nicht selbstverständlich sind.

"Was ich anderen in meiner Situation mitgeben will: Wenn Menschen die Hand reichen, kann man sie auch annehmen."

Armut ist weiblich

In ihren Notquartieren, in den Mutter-Kind-Häusern oder in den Familienzentren begegnet die Caritas vielen armutsbetroffenen Frauen. Frauen, die oft jahrelang Situationen aushalten, weil sie keine Alternative sehen. Frauen, die obdachlos sind. Frauen, die Übergriffe erlitten haben und dringend ein Notquartier brauchen. Frauen, die Gewalt aushalten aus Angst davor, mit ihrem Kind auf der Straße zu stehen. Junge Erwachsene, Alleinerzieherinnen und von Altersarmut Betroffene. Die Nachfrage nach Unterstützung ist höher als die Angebote. Deshalb rief die Caritas gemeinsam mit Doris Schmidauer, der Frau von Bundespräsident Alexander Van der Bellen, und zahlreichen prominenten UnterstützerInnen mit der Aktion #wirtun einen Fonds für Frauen in akuten Krisensituationen ins Leben.

Alternative Text

So viel Überlebenshilfe wie nie zuvor

Die Caritas ist das ganze Jahr für obdachlose Menschen im Einsatz. Doch auch im vergangenen Winter haben wir unsere Hilfe aufgestockt: 290 zusätzliche Betten in den Quartieren und mehr Streetwork auf Wiens Straßen. 870 Freiwillige waren bei der Caritas in Wien den ganzen Winter im Dauereinsatz, beim Kältetelefon wurden über 6.400 Anrufe verzeichnet. Auf der Donauinsel, unter Autobahnbrücken, auf Baustellen, in Hauseingängen – unsere StreetworkerInnen bringen die Menschen in Notquartiere oder versorgen sie mit winterfesten Schlafsäcken und warmer Winterkleidung.

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